literarische texte
Wolfgang Ertl
Zeit der Kindheit Fünf Gedichte
Die schwarze Rose
Auferstanden aus Ruinen
Waren wir und der Zukunft
Zugewandt
Fröhlichsein und Singen
Durften wir auch als uns
Freundliche Soldaten
Ihren großen Panzer
Bestaunen ließen.
Umringt von Kindern auch
Der liebe Präsident
In unserer ABC-Fibel
Mit den Eltern gingen wir oft
Ins weltberühmte Rosarium
Die schwarze Rose
War aber doch nicht ganz schwarz
Und Gott war ein
Witz über den Wolken
Im Garten
Fliegensurren grün dick feist
Auf dem hohen Komposthaufen
Saure Kirschen zogen
Unsere Münder zusammen
Die Haselnußsträucher
Gaben nicht viel her
Vorm Tor die Gefahren
Der Landstraße
Unter den Rhabarberblättern
Konnten wir uns aber verstecken
Schmetterling
Wenn Blütenblätter unter der Last
Des gelben Falters leicht erzittern
Beginnt die Jagd
Aufflattern in den Händen
Die brutal und zart
Die Flügel nicht verletzen wollen
Die Farbe bröckelt
Und der kleine Leib blutet
Unansehnlich
Klein Nizza
Ich ging allein den weiten
Weg durch den großen Park
Klein Nizza
Da waren Schaukeln
Fliegendes Vergnügen
Auch der Wahn
Sich beobachtet zu fühlen
Spaß und Luft baumhoch
Angst zu fallen
Unwohlsein in Übertreibung
Und der lange Weg nach Hause
In die alten Zwänge
Träume und Erwartung
Klein Nizza
Jasmin
Der Jasmin ist verblüht
Unbegreiflich fremd
Stehen Barockgebäude
Zwischen dunklen großen Bäumen
Über das weite Grün
Des Rasens hüpfen Krähen
Trübes Violett schimmert
Zwischen starren Ästen