a peer reviewed scholarly journal on literature and art in the German speaking countries after 1945

ISSN 1093-6025

published at

Dickinson College
Carlisle, PA

 

  Helga Schubert
Biobibliografie, Stand März 2005

Geboren 7.1.1940 in Berlin-Kreuzberg.
Vater: Gerichtsassessor am Berliner Kammergericht. Er starb 1941 mit 28 Jahren als Soldat im zweiten Weltkrieg. Mutter: Dipl.-Volkswirtin, später wiss. Mitarbeiterin bei der Akademie der Wissenschaften, zog nach Evakuierung und Flucht 1945 mit mir zu ihren Eltern nach Ostberlin. Dort Schulbesuch, Abitur bereits mit 17 Jahren (1957), danach ein Jahr Fabrikarbeit am Band, 1958 -63 Studium der Psychologie an der Humboldt-Universität mit Diplom. Danach bis 1987, also 24 Jahre, Arbeit als klinische Psychologin in der Erwachsenen-Psychotherapie in Berlin-Mitte/Ostberlin.

Gleichzeitig seit 1977 freiberufliche Schriftstellerin, seit 1976 Mitglied des DDR-Schriftstellerverbandes, seit 1987 des PEN, Lehraufträge an der Hum-boldt-Uni, dem Colorado College und der Purdue University/USA,

1975-1989 Observierung durch das Ministerium für Staatssicherheit wegen „des Verdachts feindlicher Handlungen im Sinne der staatsgefährdenden Hetze und Diversion“, als „feindlich-negativ“ eingestuft.

1989/90 Pressesprecherin des Zentralen Runden Tisches zur Vorbereitung der ersten freien Wahlen auf dem Boden der DDR.

Seit 1976 in zweiter Ehe mit dem Psychologie-Professor und Maler Johan-nes Helm verheiratet. Ein 44-Jähriger Sohn. Bis 1997 im Stadtbezirk Mitte (Ostberlin) gewohnt, danach in Wilmersdorf, dem früheren West-Berlin, und daneben seit 1975 in einem Dorf Nähe Wismar an der Ostsee.

Veröffentlichungen:

1975: Lauter Leben (mit einem Nachsatz von Sarah Kirsch), Aufbau-Verlag Berlin (Sammlung von 31 Texten), in der Bundesrepublik im Luchterhand-Verlag 1985 als Anna kann Deutsch

Schon die zweite Textsammlung über meine Generation erhielt in der DDR keine Druckgenehmigung: Das verbotene Zimmer. Erschien 1982 im Luchterhand-Verlag in der Bundesrepublik, ihm wurde der (West-)Fallada-Preis zugesprochen, DDR-Behörde untersagte aber die Annahme. Erst 1993, nach der Einheit Deutschlands, übergeben. Eine Auswahl aus dem Buch erschien 1985 in der DDR, wieder im Aufbau-Verlag: Blickwinkel, und erhielt 1986 den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste.

1983 Szenarium zu dem DEFA-Spielfilm Die Beunruhigung, der zur Bien-nale in Venedig gezeigt und in der DDR im selben Jahr mit dem Heinrich-Greif-Preis ausgezeichnet wurde.

Ab 1990 erschien in West und Ost in verschieden Ausgaben Judasfrauen- Fallbeispiele weiblicher Denunziation im Dritten Reich, im Luchterhand Verlag, im Aufbau-Verlag, in der Büchergilde Gutenberg und in zwei Ausgaben des dtv/ München. Übersetzungen folgten in Japan, Frankreich und Italien. 1991 dafür Doctor of humane letters der Purdue University/USA.

1994: Die Andersdenkende im dtv, eine Essay-Sammlung

1995: Das gesprungene Herz- Leben im Gegensatz, ebenfalls eine Essay-Sammlung im dtv

2003 erschien im S.Fischer Verlag Die Welt da drinnen – Eine deutsche Nervenklinik und der Wahn vom unwerten Leben.

Neben diesen Einzelbuch-Veröffentlichungen stehen Szenarien für Doku-mentarfilme, Kinderbücher, Hörspiele, Theatermonologe, Spielszenen und Märchen.

 


as of 11/4/2004