glossen 24



Auf der Suche nach dem "Anderen" in uns: Sozialpsychologische Überlegungen zu drei Generationen zeitgenössischer Literatur
Marion Hussong
Dan Bar-On

Der amerikanische Schriftsteller David Sedaris, der sich in den letzten Jahren als Meister satirisch autobiographischer Essays einen Namen gemacht hat, beschreibt in seinem neuen Band Dress Your Family in Corduroy and Denim seinen Besuch im Anne-Frank-Haus in Amsterdam. Die dem Ort angemessene Ehrfurcht will sich bei Sedaris, dem Ich-Erzähler des Erlebnisberichtes, nicht einstellen. Statt dessen bewundert er die Architektur des barocken Gebäudes und stattet in Gedanken die Wohnräume mit seinen eigenen Möbeln aus -- Anne Franks Gedenkstätte als Traumwohnung. Der Tabubruch dieser Perspektive erzeugt im Leser Unbehagen. Der Erzähler teilt es: durchaus schuldbewußt und sich seiner Irreverenz bewußt, reißt er dennoch im Geiste Wände ein, errichtet Raumteiler und bewundert die Küchenfenster als perfekten Hintergrund für eine gemütliche Eßnische. Sedaris überschreitet hier bewußt die Grenzen des guten Geschmacks (Metcalf 7). Die Kehrtwendung kommt am Ende der Betrachtung. Sie ist nicht unerwartet für den Leser, der Sedaris' satirische Gratwanderungen aus anderen Essays kennt. Der Erzähler sieht plötzlich an der Wand ein Zitat von Primo Levi, das ihn in den historischen Kontext des Museums zurückreißt. Er erinnert, daß Anne Frank beinahe entkommen wäre: "Da sie ja bereits zwei Jahre in ihrem Versteck überlebt hatte, hätten sie und ihre Familie wohl das Kriegsende abwarten können, wenn sie nicht ein nie identifizierter Nachbar denunziert hätte" (Sedaris 186-187. Meine Übersetzung.). Das Unbehagen des Lesers steigert sich angesichts dieser Einsicht; doch dann holt Sedaris zum Schlußsatz seines Essays aus: „Ich schaute aus dem Fenster und fragte mich, wer zu so einer Tat fähig sein könnte. Dann sah ich mein Gesicht, das mir aus dem Glas entgegen starrte. Hinter mir sah ich eine Traumwohnung" (Sedaris 187).[1]

In der Spiegel-Trope transzendiert Sedaris die sorgfältig herbeigeschriebene Banalität seines Berichtes. In einem reflektiven Augenblick ist er mit den Abgründen seiner Persönlichkeit konfrontiert. Er gesteht sich nicht nur die Fähigkeit zum Verrat ein, sondern auch die Trivialität und Vulgarität seiner möglichen persönlichen Motivation. Solche Betrachtungen sind unbequem und schmerzhaft. Viel verlockender ist es, sich zu denen zählen zu wollen, die unter allen Umständen ihre Integrität bewahren. Die Täter, das sollen die Anderen sein. Die eigene Identität bleibt unversehrt. In der Momentaufnahme der Spiegelbildmetapher überschreitet Sedaris die Schwelle zwischen den Lagern: Im Fensterglas erkennt er das „Andere in sich selbst".

Definitionen des „Selbst" und des „Anderen" sind sowohl für die Herstellung individueller als auch nationaler Identitäten relevant. Die sozialen und kulturellen Faktoren solcher Identitätsstrukturierung sind, laut Elaine Pagels, wohl so alt wie die Menschheit selbst (Pagels xviii). Die Methodik der Abschottung gegen das „Andere" ist, nach Pagels, bereits in der altägyptischen Sprache evident. Die Worte für „Ägypter" und für „Mensch" sind hier synonym (Pagels xiv).[2] Bekannter ist wohl der Usus der Griechen und Römer, externe Zivilisationsgruppen als „Barbaren" auszugrenzen (Pagels xiv). In der Sozialpsychologie nach Dan Bar-On entspricht dieses Modell dem Begriff der „monolithischen Identität", die in sich geschlossen ist und „keine inneren Widersprüche und Gegensätze zuläßt" (Bar-On 2001, 17). Hinsichtlich der Frage, wie kollektive Identität entwickelt wird, werden

[. . .] zwei grundsätzliche Möglichkeiten unterschieden: die Strukturierung der Identität mittels eines „Anderen" und die Schaffung eines inneren Dialogs der Gesprächs zwischen den verschiedenen Komponenten der Identität. Für die erste Möglichkeit ist nicht viel Energie erforderlich, vor allem, wenn der „Andere" die notwendigen Merkmale zur Definition eines monolithischen „Selbst" liefert. (Bar-On 2001, 17)

Im Rahmen dieser Untersuchung ist zu zeigen, daß die hier angführten Strukturen der Identitätsbildung in der Literatur, die sich mit dem Erbe des Nationalsozialismus auseinandersetzt, repräsentiert sind. Die Themenkreise um Opfer, Täter, Mitläufer, und die Aufarbeitung oder Verdrängung geschichtlicher Tatsachen sind eng verzahnt mit der Formung und Umformung persönlicher und kollektiver Identitäten. Betrachten wir zunächst jedoch das monolithische Identitätsmodell etwas genauer:
Zu den Merkmalen des „monolithischen" Selbstbildes gehört, wie bereits erwähnt, die Abschottung gegen unbequeme und schmerzhafte Wahrheiten. Individuen und Gruppen, die sich im „monolithischen" Zustand befinden, sind nicht in der Lage, sich mit der Verdrängung jener traumatischen Faktoren, die zur Formung dieser einseitigen Identität geführt hatten, auseinanderzusetzen. Sie sind nicht willens oder nicht fähig, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Im Umgang mit der Geschichte neigen sie zur Rationalisierung and Relativierung unangenehmer Tatsachen und halten so lange wie möglich an einem einmal entwickelten Geschichtsbild fest. Individuen, Gruppen und Öffentlichkeiten, die von einer „monolithischen Identität" geprägt sind, sind wenig daran interessiert, neue Einsichten zu gewinnen. Einflüsse, die das vorgefaßte Identitätsbild stören, werden als Bedrohung empfunden, geleugnet, abgelehnt, oder ignoriert.

Personen oder Gruppen, die ein monolithisches Selbstbild pflegen, definieren sich also über ein undifferenziertes, als negativ oder sogar feindlich empfundenes „relevantes Andere". Solange ich ein Feindbild habe, das meine Existenz bedroht, bin ich nicht gezwungen, mich neu zu definieren (Bar-On 2001, 17).
Hier kreuzen sich die Gedankengänge mit den politischen und literarischen Entwicklungen der österreichischen Nachkriegsliteratur. Während Deutschland ab 1945, zumindest in der öffentlichen Sphäre, gezwungen war, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, war das in Österreich nicht so schnell der Fall. Die neue österreichische Nationalidentität berief sich auf das habsburgische Erbe und die lange und beeindruckende Kulturtradition Österreichs als Land bedeutender Musiker, Komponisten, Künstler und Dichter. Die zweite Republik grenzte sich bewußt gegen Deutschland ab, verwies auf spezifisch österreichische Wesenszüge und negierte kulturelle Gemeinsamkeiten mit Deutschland. Die Kriegsverbrechen des Dritten Reiches gingen in Selbstbild der Österreicher auf das Konto Nazideutschlands. Sie sahen sich als Opfer, 1938 von Deutschland usurpiert. In der Moskauer Deklaration stand es beglaubigt. Heute wissen wir es besser -- wobei festzustellen ist, daß es die von den Nazis verfolgten Bevölkerungsgruppen natürlich immer schon besser wußten -- doch es dauerte lange, bis der öffentliche Diskurs zur Mitschuld Österreichs an der nationalsozialistischen Katastrophe einsetzte. Was wir als „Vergangenheitsbewältigung" bezeichnen, ist nichts anderes als der schmerzhafte Beginn einer Zersetzung der monolithischen Identität und die Formung eines differenzierteren Selbstbildes. Der Prozess vollzieht sich auf öffentlicher wie auf privater Ebene. Die Fragen: was hat mein Land getan, und: was habe ich, und später, was haben meine Eltern und Großeltern während des Dritten Reiches getan, stehen parallel im Raum.

Der Prozess, diese Fragen zu stellen und ihnen auf den Grund zu gehen, ist langsam und zunächst durch Kommunikationsschwierigkeiten gehemmt. Dan Bar-On spricht in diesem Zusammenhang von einer „doppelten Wand". Das Konzept entsprang der Arbeit mit Nachkommen von Kriegsverbrechen, die in dem Buch Die Last des Schweigens. Gespräche mit Kindern von Nazi-Tätern (Bar-On 1993) dokumentiert ist. Viele Täter verschwiegen ihren Kindern ihre Aktivitäten während der Nazi-Zeit. Die Kinder ahnten und spürten zumeist, daß mit ihren Eltern etwas nicht stimmte und daß die persönliche Geschichte der Eltern Lücken oder Ungereimtheiten hatte. Als Erwachsene verdrängten manche der Täterkinder die Fragen nach der Schuld der Eltern, andere wieder versuchten durch Recherchen der Vergangenheit auf die Spur zu kommen. In den meisten Fällen erwies sich das Eltern-Kind Verhältnis als problematisch. Kam die Wahrheit an den Tag, so war das ein so großer Schock für viele der interviewten Täterkinder, daß die Beziehung zu den Eltern oft irreparabel war. Meist dauerte es viele Jahre, bis die Jungen über ihre Beziehung zu ihren Eltern sprechen konnten. Es ist nicht untypisch, daß erste Aufarbeitungsversuche über Außenstehende, oft Therapeuten, gesucht wurden, nicht aber mit den eigenen Eltern, selbst wenn diese noch lebten. Die Elterngeneration sprach oft entweder gar nicht oder erst sehr spät über begangene Kriegsverbrechen.
In der österreichischen Literatur gibt es zahlreiche Beispiele von Büchern, die solche Generationskonstellationen entwerfen. Man denke zum Beispiel an Elisabeth Reicharts Roman zur Mühlviertler Hasenjagd, Februarschatten, oder an die Figur des emotionell schwer geschädigten Kriegsverbrechersohnes Karl Sachs in Robert Schindels Roman Gebürtig. Als Sachs nach einem Nervenzusammenbruch erstmals fähig ist, über seinen Vater zu sprechen und sich zu einer Therapie durchringt, schreibt er an einen Freund: „Ich habe mich zu einer Psychoanalyse entschlossen. Es muß aber . . . ein jüdischer Analytiker sein" (Schindel 336).
Das Bild von der doppelten Wand verweist auf die Kommunikationsbarrieren zwischen den Generationen und ist für die Untersuchung von Literatur durchaus relevant. Öffnete eine Seite, oft ein Kind, ein Fenster in der Wand, um ein Gespräch mit der anderen Generation zu suchen, sah es sich einer zweiten Wand gegenüber, da die Eltern nicht willens oder nicht fähig waren, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Verachtung und Enttäuschung der Eltern führte dazu, daß sich das einmal geöffnete Fenster wieder schloß. Wurde dann später ein Kommunikationsversuch von der anderen Seite her unternommen, wiederholte sich das Phänomen. Nur selten findet eine gleichzeitige Öffnung der Wand, also fruchtbare Kommunikation statt.
Die Konzepte der „monolithischen Identität" und der „doppelten Wand" sind eng miteinander verbunden. Das Vorhandensein monolithischer Strukturen hindert die freie Kommunikation und verhärtet die Fronten, wodurch die Wand zwischen den Parteien errichtet wird. Erst wenn die „monolithische Phase" im Begriff ist, sich zugunsten eines differenzierteren Selbstbildes aufzulösen, öffnen sich Wege oder „Fenster" zur Kommunikation, und die doppelte Wand wird abgebaut. Im Bezug auf das literarische Leben der Zweiten Republik zeigt sich, daß die Literatur der sechziger, siebziger und achtziger Jahre geprägt ist von Büchern, die solch gescheiterte Kommunikationsversuche behandeln.

Sehen wir uns in diesem Zusammenhang das 1965 entstandene Theaterstück Der Befehl des österreichischen Dramatikers Fritz Hochwälder an. Hochwälder, der als Jude 1938 aus Österreich fliehen mußte, befaßt sich in dem Stück mit der Frage persönlicher und kollektiver Verantwortung. Ein hochrangiger holländischer Diplomat auf offiziellem Besuch in Österreich bittet in Hochwälders Drama den Wiener Polizeichef um einen persönlichen Gefallen. Vor zwanzig Jahren sei seine halbwüchsige Tochter in Amsterdam im Rahmen der Judenverfolgung brutal von einem dort stationierten Wiener ermordet worden. Der Vater will den Mörder ermitteln und ihm nur einmal gegenüber stehen, ohne aber ein Verfahren einleiten zu wollen. Der Polizeichef kann dem wichtigen Mann die Bitte schlecht abschlagen und beauftragt seinen besten Mitarbeiter, Kommissar Mittermayer, der seinerzeit selbst in Amsterdam stationiert war, den Fall aufzuklären. Mittermayer ist Karrierepolizist und im Dienst als kompetenter und integerer Inspektor geschätzt. So sieht er sich auch selbst. Er ist stolz darauf, sich nicht an den brutalen Ausschreitungen der Besatzer in Holland beteiligt zu haben. „Ich war immer anständig" (Hochwälder 9), betont er. Im Rahmen der Fahndung manifestieren sich jedoch bei Mittermayer verschüttete Erinnerungen, und es wird ihm bald klar, dass er gegen sich selbst ermittelt. Zunächst versucht er, an seinem monolithischen Selbstbild der Anständigkeit und Integrität festzuhalten, obwohl die Tatsachen dagegen sprechen. Wiederholt versucht er sich einzureden, unschuldig zu sein: „Ich kann es nicht gewesen sein!", (Hochwälder 24) beteuert er oder flüstert: „ein anderer wars" (Hochwälder 25). Das Bewußtsein der Tat hatte er seinerzeit auf Befehl seines Vorgesetzten verdrängt. Seitdem leidet Mittermayer unter Depressionen und Panikattacken, ohne sich über den Grund seiner psychischen Störungen klar zu sein. Als im Laufe der Ermittlung die Erinnerungen zurückkommen, treten die Angstattacken verstärkt auf: Mittermayer fürchtet, den Verstand zu verlieren, als er unter dem Einfluß von Alkohol die Halluzination seines Alter-Egos wahrnimmt. Der Doppelgänger steht für das potentielle Böse in Mittermayer und erinnert ihn daran, daß er als Häscher eines brutalen Regimes zum Mord an einem Teenager fähig war. Wie David Sedaris als Erzähler seiner autobiographischen Momentaufnahme, so erblickt auch Hochwälders Figur das Spiegelbild des „Anderen" in sich selbst. Mittermayer reist schließlich nach Amsterdam und läutet an der Tür der Wohnung, in der er die Tat begangen hatte. Sein monolithisches Selbstbild ist im Wanken, dennoch hält er unterbewußt daran fest. Die Erinnerung an den Mord erlebt er quasi als Zuschauer, in der dritten Person: „Da steht ein Kind hinter dem Vorhang, schlotternd vor Angst. . . . Und dann...der Schuft...die Bestie. . . . Daß so einer noch atmet, lebt, während, ...während..." (Hochwälder 59). Die rapide Auflösung des monolithischen Selbstbildes bringt Mittermayer an den Rand des Zusammenbruchs. Hoffnung auf Versöhnung und Heilung gibt es in Hochwälders Stück nicht, da Mittermayer in seiner Pein völlig auf sich allein gestellt ist. Er will sühnen und widersteht der Versuchung, die Tat einem anderen unterzuschieben. Er vertraut sich seinem pensionierten Vorgesetzten an, der ihm seinerzeit befohlen hatte, den Mord zu vergessen und nach dem Krieg die Tat vertuscht hatte, um seine und Mittermayers Karriere zu retten. Der winkt ab und rationalisiert: „Was war, ist gewesen, außerdem gibt es Gedächtnislücken, reden wir lieber von was anderem" (Hochwälder 21). Von einem Geständnis rät er ab und bleibt damit der einmal eingeschlagenen Verdrängungstaktik treu: „. . . nichts zugeben, nichts wissen, nicht einmal im Traum -- die einzig richtige Methode" (Hochwälder 24).

Als Mittermayer sich durchringt, dem Vater des Mädchens die Wahrheit zu gestehen, ist dieser nicht fähig, in dem ernsthaften, sympathischen Mann den Mörder seiner Tochter zu sehen: "Ich weiß in Gesichtszügen zu lesen: Sie haben nie die Hand gegen mein Kind erhoben" (Hochwälder 78). Er hatte ein Monster erwartet und sieht statt dessen einen Durchschnittsbürger vor sich. Das Fenster in der doppelten Wand der Kommunikation bleibt geschlossen. Das Geständnis wird nicht angenommen. Für Mittermayer hat das fatale Folgen. Er begeht Selbstmord, der vom Wiener Polizeichef als Unfall interpretiert wird. Denn obwohl die Indizienlast gegen seinen Mitarbeiter erdrückend ist, kann der Oberpolizeirat, ein Mann, nicht an Mittermayers Schuld glauben. Damit erhält er auch das kollektive monolithische Selbstbild einer unbelasteten Wiener Polizei aufrecht.

Die Hochwälder-Forschung der letzten Jahre sieht die zentrale Botschaft des Stücks in der in sich gespaltenen Person Mittermayers als Personifikation der deutschen und österreichischen Nachkriegsgesellschaft. Dieser Ansatz geht auf eine frühe Interpretation des Stücks durch den österreichischen Exilautor Franz Theodor Csokor zurück, der den Kern des Dramas mit einem Satz aus Georg Büchners Woyzeck umreißt: „Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht!" (Csokor, nach Büchner 87). Hochwälder entwirft also im Befehl einen Protagonisten, der zur Gewalt an einem Kind fähig ist, in seinem Alltagsleben jedoch nicht zu Grausamkeit neigt und sich äußerlich und im täglichen Umgang nicht von seinen Mitmenschen unterscheidet (Hanlin 64, McDonald 142). Dieser Schwerpunkt des Dramas führt das Publikum zur selben Frage, die Sedaris sich im Amsterdamer Anne-Frank-Haus stellen mußte.

Es geht aber in diesem Stück noch um einen zweiten Bedeutungsstrang, der im Kontext unserer sozialpsychologischen Überlegungen relevant ist: Die eigentliche Crux des Dramas ist die Unfähigkeit oder der Unwillen der Gesellschaft, den historischen Tatsachen Rechnung zu tragen. Jede Instanz, an die sich Mittermayer in seiner Not wendet, verschließt Auge und Ohr und weigert sich, sein Geständnis zur Kenntnis zu nehmen. Nach seinem Tod ist die alte Ordnung der monolithischen Identität, sowohl in der persönlichen Sphäre zwischenmenschlicher Beziehungen (Mittermayer war ein anständiger Mensch!) als auch im öffentlichen Bereich (der österreichische Staatsdienst, und damit die Nation, ist unbelastet!) wiederhergestellt.

Geschichtskritische Literatur, die ein ähnliches Scheitern der Kommunikation aufgrund monolithischer Identitätsstrukturen aufzeigt, ist im Österreich der sechziger Jahre nicht ungewöhnlich. Romane wie Hans Leberts Wolfshaut, Gerhard Fritschs Fasching, und Franz Kains Der Föhn bricht ein, um nur einige zu nennen, sind Hochwälders Stück verwandt. Auch in diesen Werken scheitert der Versuch zur Kommunikation und fruchtbaren Aufarbeitung der Vergangenheit. Hochwälder überträgt die Erfahrung des Protagonisten, daß die Umwelt bestrebt ist, am status quo festzuhalten, auf sein Publikum: „Das ist das wunderbare am Theater", schreibt er, „. . . man erkennt die eigene Niedertracht . . . und fünf Minuten später pfeift man drauf. Das nennt man Reinigung." (Schalk 148)[3] Die Reaktion des Theaterpublikums entspricht wiederum der Rezeption der früheren antifaschistischen österreichischen Nachkriegsliteratur. Kritische Stimmen wurden einfach nicht wahrgenommen, wie die mageren Verkaufszahlen von Autoren wie Lebert, Fritsch und Kain belegen, die überdies nicht einmal in Österreich verlegt wurden. Die doppelte Wand bleibt geschlossen, die monolithische Identität unversehrt.

Der Trend setzt sich in den siebziger Jahren fort. Eines der seltsamsten Beispiele von Abschottung gegen die geschichtlichen Tatsachen ist der Bestseller Die Tante Jolesch. Welcher Österreicher kennt nicht Friedrich Torbergs Anekdotensammlung? Die Tante Jolesch brachte ihrem Urheber Torberg, der nach einer haarsträubenden Flucht aus Österreich den Großteil der Kriegsjahre in den USA verbracht hatte, den größten Verkaufserfolg seiner Karriere. Die Tante Jolesch erschien 1975 auf dem Höhepunkt der Nostalgiewelle der siebziger Jahre. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an Reinhard Meys Lied vom „Trödler Abraham", Teddy Podgorskys ORF Fernsehserie „Panoptikum" und an die Renaissance von Wiener Werkstätten Kunsthandwerk und Thonet Möbeln, die die letzten Nierentische ablösten und plötzlich wieder in österreichischen Wohnzimmern standen. Was an Torbergs Bestseller so erstaunlich ist, ist, daß niemand, aber auch gar niemand, den zweiteiligen Titel des Buches zur Kenntnis nahm. Die andere Hälfte lautet: Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten. Ein starker Denkanstoß, so sollte man meinen, geht es doch in diesem Buch um den Untergang des österreichischen Judentums. Diese Tatsache registrierte aber nicht im Bewußtsein der österreichischen Bevölkerung. Das Werk wurde als Hommage an den Charme der versunkenen altösterreichischen Kaffeehauskultur zelebriert, im Sinne einer „Lachend geht die Welt zugrunde" betitelten Rezension in der Wiener Tageszeitung Die Presse. Nur: hier ist nichts „versunken" und es gab für die österreichischen Juden in den dreißiger und vierziger Jahren nichts mehr zu lachen. „Versunken" ist ein unangebrachter Euphemismus. Es wurde deportiert, gemordet, vergast, ausgerottet. So sah der Untergang von Friedrich Torbergs Abendland aus. Freilich sind die Anekdoten heiter. Es ist unmöglich, sie zu lesen, ohne laut zu lachen. Das sollte uns aber nicht veranlassen, über die Tragik der historischen Tatsachen hinwegzulesen.

Im Archiv des Wiener Literaturhauses sind aus dem Erscheinungsjahr der Tante Jolesch zehn ausführliche deutsche und österreichische Rezensionen überliefert. Nicht eine einzige erwähnt den Grund der Auslöschung der jüdischen österreichischen Kultur. Die Tatsachen, so deutlich im Titel impliziert, scheinen einfach nicht auf dem Radarschirm der lesenden Öffentlichkeit auf. Die Verdrängung ist perfekt vollzogen. Die monolithische Identität der österreichischen Nachkriegsgesellschaft beansprucht die intellektuellen und kulturellen Leistungen des österreichischen Judentums für sich, zelebriert Kaffeehaus laissez-faire, Charme und Wortwitz als typisch österreichische Wesenszüge, ohne die inneren Widersprüche des Massenmordes genau jener Kulturgruppe, die hier gewürdigt wird, zur Kenntis zu nehmen. „Wir definieren uns durch das, was wir gemeinsam erinnern und vergessen. Umbildung der Identität bedeutet immer auch Umbau des Gedächtnisses", schreibt Aleida Assman (Assmann 63). Die Rezeptionsgeschichte von Büchern wie Die Tante Jolesch zeigt, daß es an der Zeit ist, die Literatur der ersten Nachkriegsjahrzehnte im Kontext des österreichischen Identitätswandels neu zu lesen.

In den letzten fünf oder zehn Jahren fand ein Paradigmenwechsel statt. Auf einmal gibt es in Deutschland und Österreich eine Flut von Romanen, in denen Protagonisten ihre Familiengeschichte während des Dritten Reiches rekonstruieren. Im Prozess der Auseinandersetzung mit persönlicher und kollektiver Schuld wird die Möglichkeit von Versöhnung und Heilung der psychischen Wunden in Aussicht gestellt. Romane wie Uwe Timms Am Beispiel meines Bruders, Klaus Modicks Der kretische Gast, Robert Schindels Gebürtig, oder Katharina Hackels Eine Art Liebe befassen sich nicht nur mit der Spurensuche persönlicher Geschichte im historischen Kontext, sondern zeigen auch, wie schmerzhaft der Prozess des langsamen Erkennens, Rekonstruierens, und des damit verbundenen Identitätswandels für den Suchenden und seine Familie und Freunde sind.

Rachel Seiffert, aufgewachsen in England, seit 2000 in Deutschland lebende Tochter eines australischen Germanisten und einer deutschen Lehrerin, schrieb mit ihrem 2001 erschienen Buch Die dunkle Kammer eine der differenziertesten Analysen einer solchen Rekonstruktion. Ihr Protagonist, Micha, ist ein junger Lehrer in einer deutschen Stadt. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, seiner Schwester Luise und zu seiner Freundin Mina, mit der er zusammen lebt. Besonders hängt er an seiner Großmutter, die er wöchentlich in ihrer kleinen Wohnung besucht. Als die Großmutter eines Nachmittags beiläufig erwähnt, daß ihr Mann Askan bei der Waffen-SS gewesen war, beginnt Micha, sich über die Tätigkeiten seiner Familie während des Nationalsozialismus Gedanken zu machen. Er muß sich immer mehr eingestehen, daß es stets Indizien dafür gegeben hatte, daß der Großvater Schuld auf sich geladen hatte: dessen ungewöhnlich lange Kriegsgefangenschaft in Rußland, das Fehlen von Familienfotos in Uniform, Askans sporadisch auftretende Alkoholkrankheit. Micha hatte das Menetekel einfach nicht wahrgenommen. „Warum jetzt?" fragt er sich (Seiffert 219), geplagt von Schuldgefühlen. „Warum nicht schon früher? . . . Es hätte bereits die ganze Zeit wichtig sein sollen" (Seiffert 225). Eingebettet in die monolithische Identität seiner Familie, die wenig Offenheit und Verständnis für Michas Recherchen zeigt, war ihm bisher nie der Gedanke gekommen, seine Familiengeschichte in Frage zu stellen. Auch fällt es ihm schwer, das Bild des Großvaters als Nazi und möglicherweise Kriegsverbrecher mit seinen persönlichen Erinnerungen an den sanften, kinderlieben, künstlerisch veranlagten Opa zu vereinbaren (Seiffert 234-235). Die monolithische Phase der Identität sperrt sich gegen die Integration von mehreren, einander gegensätzlichen, Eigenschaften (Bar-On 65). Micha sieht sich mit dem „Anderen" im Wesen seines Großvaters konfrontiert und überträgt dieses „Andere" auch auf sich selbst. Er empfindet Schmerz und Schuld und versucht, sich diese Gefühle auszureden: „Blödsinnig, sich schuldig zu fühlen. Ich war noch nicht mal auf der Welt" (Seiffert 237).

Am Beginn seiner Recherchen hofft Micha noch wider alle Indizien, daß seine Erkundungen ergebnislos sein werden, damit daß Bild seiner Familie unversehrt bleiben kann: „Vielleicht finde ich ja nichts" (Seiffert 223), spricht er sich Mut zu, als er in der Stadtbibliothek Akten einsieht. Er versucht, über Gespräche mit seinen Eltern, seinem Onkel und seiner Großmutter, mehr zu erfahren. Die Familie weigert sich hartnäckig, das Image des Großvaters zu revidieren. Wie Hochwälders Wiener Polizeichef im Fall Mittermayer, so hält es auch Michas Vater nicht für möglich, daß sein Schwiegervater zu Kriegsverbrechen fähig gewesen sein könnte (Seiffert 301). Überdies stellt er den Sinn von Michas Unterfangen in Frage: „Ich wollte, daß es mit unserer Generation aufhört. Ja? Dein Onkel Bernd wurde bereits nach dem Krieg geboren. Verstehst du? Ich wollte nicht, daß du und Luise damit in Berührung kommt. Askan liebte euch beide. Das ist der Teil von ihm, den ihr mitbekommen solltet" (Seiffert 301).

Michas Bestrebungen, ein Fenster in der doppelten Wand des Generationendiskurses zu öffnen, bleiben fruchtlos. Sein Verhältnis zu seiner Familie verschlechtert sich, und er entfremdet sich seiner Großmutter und besucht sie monatelang nicht mehr. Die Spur führt ihn schließlich in eine kleine Stadt in der Ukraine, wo der Großvater stationiert war. Dort muß Micha erfahren, daß er selbst innerlich noch nicht bereit ist, den letzten Schritt zu gehen und die Wahrheit zu erfahren. Er trifft auf einen Kollaborateur eines dort begangenen Massakers, der seit Kriegsende mit seiner Frau eine geächtete Randexistenz führt. Trotz der mühsamen, mehrtägigen Reise, kann Micha sich nicht dazu überwinden, dem Zeitzeugen das Foto seines Großvaters zu zeigen. Am Rande eines Nervenzusammenbruchs fährt Micha wieder nach Hause. Zu schmerzhaft ist es für ihn, das Fenster in der doppelten Wand offen zu halten. Laut Bar-On verursacht die Auflösung des monolithischen „Selbst" Abwehrmechanismen, Verwirrung und Existenzängste (Bar-On 21). Dennoch ist die Lebenszeit der monolithischen Identitätsphase naturgemäß begrenzt. Treten einmal Risse in der monolithischen Struktur aus, erodiert sie unter den Einflüssen des individuellen oder kollektiven Reifungsprozesses (Bar-On 65). Micha ist nach seiner Reise in die Ukraine an diesem Punkt angelangt. Als seine Freundin schwanger wird, fühlt er erneut das Bedürfnis, seine Familiengeschichte aufzuklären, und fährt noch einmal in die Ukraine. Dort bestätigen sich seine schlimmsten Befürchtungen. Der Kollaborateur informiert ihn, daß sein Großvater Juden und Weißrussen ermordet hat (Seiffert 342). Der Mann ist Micha gleichzeitig sympathisch und widerwärtig. Er kann die gegensätzlichen Eindrücke nicht vereinbaren und wird nach seiner Heimkehr monatelang von Konflikten geschüttelt. Selbst die Geburt seiner Tochter Dilan kann ihn nicht aus seiner Depression befreien. Seine Freundin versucht, ihm zuzusprechen: „. . . Du hast deinen Opa geliebt. Hast dann etwas Schreckliches über ihn herausgefunden und hast jetzt vielleicht das Gefühl, ihn nicht mehr lieben zu können. . . . Und trotzdem hat er all die netten Dinge getan, and die du dich erinnerst. Trotzdem hat er dich geliebt" (Seiffert 356-357). In seinem Großvater sieht Micha eine Generation von Tätern verkörpert: „Was sie getan haben, und sie haben danach noch ein ganzes Leben gelebt. [Er] stößt immer wieder auf sie, wenn er im Geiste den Familienatlas durchblättert. Spielt die Entscheidungen durch, die sie getroffen haben, folgt den sich verzweigenden Linien. Jahre und Generationen. Unverrückbar. Nie genügend Trauer und Verzeihen" (Seiffert 357). Als ihn ein Anruf aus der Ukraine mit der Nachricht vom Tod des Kollaborateurs erreicht, fährt er zum dritten Mal dorthin. Die Witwe führt ihn an den Ort des Massakers und an das Grab ihres Mannes. „Sie hat keine Kinder. . . . Sie wußte, wieviele gestorben waren. Und als er zurückkam, liebte sie einen der Mörder. Bekam keine Kinder. Half ihm die Schuld tragen und liebte ihn" (Seiffert 364).[4] Am Friedhof fühlt sich Micha an das Grab seines Großvaters versetzt. Im Reifungsprozeß der Auflösung seiner monolithischen Identität hat Micha begonnen, gegensätzliche Aspekte seiner Familiengeschichte, die nicht leicht zu vereinbaren sind, in einen Dialog zu bringen. Das Bedürfnis, die Persönlichkeiten des Großvaters als entweder „absolut gut" oder „absolut böse" zu interpretieren, beginnt zu schwinden. Michas eigene Identität definiert sich nicht länger im Gegensatz zum „Anderen" des belasteten Großvaters, sondern beginnt, die inneren Widersprüche und Gegensätze zu integrieren. Der Monolith wandelt sich zum Konglomerat.

Das Ende der Geschichte bleibt offen. Der Erzähler beschreibt nicht, wie sich Michas Beziehung zu seinen Eltern und seiner Schwester weiter entwickelt. Wir wissen nicht, ob die Familie sich zu einem offenen Diskurs über die Vergangenheit von Großvater Askan durchringen kann, oder ob die doppelte Wand des verhinderten Generationendiskurses stehen bleibt. Wir lesen aber, daß Micha bereit ist, eine Geste der Versöhnung zu setzen, als er im letzten Kapitel mit der kleinen Dilan wieder seine Großmutter besucht.

In den hier besprochenen drei Beispielen zeitgenössischer Literatur sind die verschiedenen Phasen persönlicher und kollektiver Identität durchgespielt. Fritz Hochwälder behandelt die forcierte Konfrontation des „Selbst" mit dem „Anderen" und die selbsterwählte Blindheit der Gesellschaft im Umgang mit Kriegsverbrechen.
Die Rezeption von Friedrich Torbergs Anekdotensammlung hat gezeigt, daß die historische Tatsache des Genozids an der jüdischen Bevölkerung in der monolithischen kollektiven Identität der siebziger Jahre völlig ausgeblendet war. Rachel Seifferts Buch, schließlich, diskutiert die Möglichkeit einer differenzierteren Identität, die einen Dialog zwischen widersprüchlichen Aspekten des Selbst erlaubt.

Es wird zu untersuchen sein, wie sich in den nächsten Jahren der Diskurs zur kollektiven und persönlichen Identität in Deutschland und Österreich entwickeln wird. Bücher wie Rachel Seifferts Die dunkle Kammer sind Indizien dafür, daß das Thema der individuellen Vergangenheitsbewältigung in der privaten Sphäre von Familiengeschichte in der zeitgenössischen Literatur aktuell ist.

Die Literatur ist allerdings den Gegebenheiten der Gesellschaft manchmal voraus. Arbeiten wie die 2002 erschienene Interviewsammlung Opa war kein Nazi! dokumentieren, daß es in unserer Nachkriegsgesellschaft immer noch eine Spaltung zwischen kollektiver und persönlicher Identität gibt. Das Buch ist eine Sammlung von Interviews mit Familien zur Tätigkeit von Familienmitgliedern während des Nationalsozialismus. Die Studie dokumentiert beeindruckend, daß die Befragten zwar die Schuld ihres Landes zugeben, aber nicht bereit sind, Verantwortung für persönliche Schuld zu übernehmen. In der Generation der Kinder und Enkel werden die Taten der Eltern oder Großeltern relativiert, rationalisiert, oder ganz einfach uminterpretiert. Aus Tätern werden Mitläufer, aus Mitläufern werden Widerstandskämpfer. Die persönliche Sphäre der Familie ist vielfach noch von monolithischen Identitätsstrukturen geprägt. Zu schmerzhaft ist es, das „Andere" in sich zu erkennen. Literatur, wie so oft im komplexen Problemgeflecht der Fragen zur Vergangenheitsbewältigung, ist hier ein Wegweiser.

Zitierte Literatur

Assmann, Aleida. Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München: Beck, 1999, 63.
Csokor, Franz Theodor. „Zu Hochwälders Der Befehl". Fritz Hochwälder, "Der Befehl". Graz: Stiasny, 1967, 86-87.
Bar-On, Dan. Die „Anderen" in uns. Dialog als Modell interkultureller Konfliktbewältigung. Hamburg: Edition Körber, 2001.
Bar-On, Dan. Die Last des Schweigens. Gespräche mit Kindern von Nazi-Tätern. Frankfurt/Main: Campus, 1993.
Endler, Franz. „Lachend geht die Welt zugrunde". Die Presse 30. April 1974.
Hacker, Katharina. Eine Art Liebe. Frankfurt: Suhrkamp, 2003.
Hochwälder, Fritz. Der Befehl. Graz: Stiasny, 1967.
Metcalf, Steven. "Exercises in Humiliation". New York Times Book Review 20. Juni 2004: 7.
Modick, Klaus. Der kretische Gast. Frankfurt: Eichborn, 2003.
Pagels, Elaine. The Origin of Satan. New York: Random House, 1995.
Schalk, Axel. "Fritz Hochwälder - Der Fall eines vergessenen Dramatikers". Centre Stage. Contemporary Drama in Austria. Hg. Frank Finlay und Ralf Jeutter. Amsterdam: Rodopi, 1999. 145-164.
Schindel, Robert. Gebürtig. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1992.
Sedaris, David. "Possession". Dress Your Family in Corduroy and Denim. New York: Little, Brown & Co., 2004. 180-187.
Seiffert, Rachel. Die dunkle Kammer. Berlin: Ullstein, 2001.
Timm, Uwe. Am Beispiel meines Bruders. Kiepenheuer & Witsch, 2003.
Welzer, Harald. Sabine Moller und Karoline Tschugnell. Opa war kein Nazi! Frankfurt/Main: Fischer, 2002.

Endnoten

1 Übersetzung: Marion Hussong.
2 Pagels, xix.
3 Falk zitiert nach Hochwälder, Dramen II, Graz: Styria, 1975. 314.
4 Hervorhebungen von Seiffert.