Initiative 9. November

Der Streit um den Verbleib und die Nutzung der Stasiakten erhält eine internationale Dimension. Am 9. November 1998 wollen Vertreter der Opposition aus DDR-Tagen dem Präsidenten der Vereinigten Staaten eine Petition übergeben, in der gebeten wird, die Akten des Inlandsnetzes der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Staatssicherheitsdienstes, die man in den Archiven amerikanischer Geheimdienste vermutet, an die Gauckbehörde zu übergeben.

Da es nach Schätzung von Experten zu einer Enttarnung von circa 10000 offiziellen und inoffiziellen Mitarbeitern (IMs) der HVA kommen könnte, dürfte diese Petition bei einigen Leuten in Deutschland nicht nur auf Wohlwollen stoßen. Es erscheint allerdings wenig einsichtig, warum diese Akten in Arlington und nicht in Lichtenberg oder am Molkenmarkt aufbewahrt werden sollten, zumal die "Ehemaligen" gegenüber den amerikanischen Behörden sowieso schon enttarnt sein dürften. Wem die Akten in Virginia dienlich sein könnten, ist ungewiß. In Berlin könnten sie wenigstens der historischen Aufarbeitung und, im weiteren Sinne, der Stärkung der deutschen Demokratie durch Aufhebung von “Doppelidentitäten” in einflußreichen Stellen nutzbar gemacht werden.

Die Petition


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